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Gesundheitspsychologinnen und -psychologen leisten einen wissenschaftlichen und anwendungsbezogenen Beitrag, um die körperliche und psychische Gesundheit sowie die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern.
Als Grundlage dient ein bio-psycho-soziales Verständnis von Gesundheit, das heisst, dass sowohl biologische, psychologische, soziale als auch physikalische Einflussfaktoren und ihre gegenseitigen Wechselwirkungen berücksichtigt werden.

1. Tätigkeitsfelder
2. Arbeit- und Auftraggeber:innen
3. Berufliche Laufbahn
4. Kompetenzprofil

1. Tätigkeitsfelder

Gesundheitspsychologinnen und -psychologen forschen, beraten, diagnostizieren, intervenieren und evaluieren in folgenden Bereichen:

  • Förderung, Erhalt und Wiederherstellung von individuellen, sozialen und kollektiven Ressourcen (z.B. bei Patient:innen, Familien, älteren Menschen, in Schulen, Unternehmen oder Gemeinden)
  • Abbau von Risikoverhalten und Prävention von Krankheiten (z.B. bei der Erstellung von Kampagnen zur Reduktion des Rauchens)
  • Veränderung des Gesundheitsverhaltens (z.B. individuelle Beratung zur Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion)
  • Stress- und Krankheitsbewältigung
  • Individuelle oder systembezogene Beurteilung, Beratung und Begleitung bei der Entstehung, Behandlung und Rehabilitation von Krankheiten.

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2. Arbeit- und Auftraggeber:innen

Arbeit- und Auftraggeber:innen von Gesundheitspsychologinnen und -psychologen sind:

  • Öffentliche und private Institutionen des Gesundheitswesens (z.B. Spitäler, Kliniken, Rehabilitationszentren, Ambulatorien)
  • Öffentliche und private Bildungsinstitutionen (z.B. Schulen, Fachhochschulen, Universitäten)
  • Institutionen und Einrichtungen in Verbindung mit der öffentlichen Gesundheit (z.B. Bundesamt für Gesundheit und weitere Behörden auf Bundes-, Kantons- und Gemeinde-Ebene, Zentren für Prävention, sozialmedizinische Einrichtungen, Gesundheitsligen)
  • Unternehmen (z.B. Krankenkassen, SBB)
  • Nichtregierungsorganisationen (NGOs)
  • Private Praxen
  • Privatpersonen.

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3. Berufliche Laufbahn

Gesundheitspsychologinnen und -psychologen stehen vielfältige Arbeits- und Entwicklungsmöglichkeiten offen:

  • Arbeit im Anstellungsverhältnis in Institutionen, die gesundheitspsychologische Dienstleistungen erbringen
  • Arbeit im Anstellungsverhältnis in Institutionen und Organisationen, die gesundheitspsychologische Dienstleistungen selbst benötigen
  • Führung von Teams und Organisationseinheiten oder Leitung von Projekten
  • Selbständige Tätigkeit als Gesundheitspsychologin oder -psychologe
  • Forschung und Lehre
  • Fort- und Weiterbildung, Supervision.

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4. Kompetenzprofil

Eine von der FSP anerkannte Weiterbildung in Gesundheitspsychologie befähigt zur eigenverantwortlichen Ausübung der beruflichen Tätigkeit als Gesundheitspsychologin oder Gesundheitspsychologe. Die nachfolgend aufgeführten Kompetenzen dienen als Orientierung für die Festlegung der Lernziele im Rahmen einer Weiterbildung:

Selbstkompetenzen

  • Selbstwahrnehmung und -fürsorge: Fähigkeit, seine Stärken, Schwächen sowie Möglichkeiten und Grenzen realistisch einzuschätzen und bei der Ausübung der Berufsaufgaben mit diesen verantwortungsvoll umzugehen
  • Rollenbewusstsein: Professionelles, theorie- und methodenorientiertes Selbstverständnis als Gesundheitspsychologin oder Gesundheitspsychologe
  • Reflexion: Die Fähigkeit, die eigene Praxis zu reflektieren
  • Authentizität/Echtheit: Fähigkeit der Funktion entsprechend transparent und authentisch zu kommunizieren und zu handeln.

Sozialkompetenzen

  • Kommunikation: Gesundheitspsychologische Inhalte zielgruppengerecht kommunizieren
  • Beratung: Andere basierend auf psychologischer Theorie und Evidenz beraten
  • Netzwerkarbeit: Allianzen bilden und mit anderen effizient zusammenarbeiten
  • Projektmanagement: In einem Beratungsprojekt realistische Erwartungen, Bedürfnisse, Produkte und Anforderungen identifizieren, priorisieren und verhandeln
  • Beziehungsgestaltung: Mit Klientinnen und Klienten eine Arbeitsbeziehung aufbauen und aufrecht erhalten.

Wissenskompetenzen

  • Grundlegende gesundheitspsychologische (und diejenige verwandter Disziplinen) Konzepte, Theorien, Forschungs- und Interventionsmethoden verstehen
  • Wissenschaftliche Qualitätskriterien verstehen
  • Die grundlegende Organisation des Schweizer Gesundheitssystems verstehen.

Handlungskompetenzen

  • Den Beruf eigenverantwortlich und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und ethischen Richtlinien praktizieren
  • Theorie- und evidenzbasierte psychologische Interventionen für Individuen und Gruppen planen, durchführen und evaluieren
  • Literaturrecherchen durchführen und gesundheitspsychologische Literatur (und diejenige verwandter Disziplinen) verstehen
  • Psychologische Forschungsprojekte planen und durchführen
  • Psychologische Forschungsdaten auswerten und evaluieren
  • Beratungskompetenz, inklusive Beratung aufgrund wissenschaftlicher Theorien und Evidenz konkret planen, Ziele setzen, Kriterien zur Umsetzung festlegen, die Beratung durchführen, den Fortschritt überwachen und die Beratung nach Beendigung evaluieren
  • Die Ausgangslage von Individuen, Gruppen, Organisationen und Kontexten erfassen.

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